Das Präsidium der Handwerkskammer Wiesbaden (2)Auf ein Wort mit Vizepräsident Joachim Wagner
Am 9. September wurde in der 153. und konstituierenden Vollversammlung der Handwerkskammer Wiesbaden das Präsidium bestehend aus Präsident Stefan Füll und den Vizepräsidenten Joachim Wagner und Andreas Brieske für die nächsten fünf Jahre wiedergewählt. Wie der Vizepräsident der Selbstständigenseite Joachim Wagner die aktuelle Lage im Handwerk einschätzt und was er sich für die Zukunft wünscht, das berichtet er in einem Interview.
Für was stehen Sie als Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden?
Mein Ziel ist es, das Handwerk in der öffentlichen Wahrnehmung zu stärken und dadurch mehr Wertschätzung für das Handwerk und die Berufsausbildung im dualen System zu erreichen. Einen hohen Stellenwert hat dabei vor allem eine bessere Vorbereitung von jungen Menschen vor Ausbildungsbeginn beispielsweise mit Zusatzkursen in Mathematik oder Deutsch sowie grundsätzlich mehr Betriebspraktika. Auch die Zusammenarbeit der Handwerkskammer und den Kreishandwerkerschaften und Innungen liegt mir am Herzen.
Wie schätzen Sie die aktuelle Situation im Handwerk ein?
Das Handwerk ist vielfältig und einzigartig. Es gibt Gewerke, die von einer guten Auslastung und Geschäftsentwicklung berichten, aber auch Gewerke wie beispielsweise den Baubereich, die schnelle Entscheidung der Politik herbeisehnen. Viele Kunden sind verunsichert und das führt zu Entscheidungszurückhaltung. Daraus ergibt sich, dass Investitionen verschoben oder gar gestrichen werden. Das gilt für private, kommunale und landeseigene Unternehmen, aber auch für private Auftraggeber.
Was hat Ihren Lebenslauf geprägt?
Schulisch und beruflich war es die große Unterstützung meiner Eltern während meiner Ausbildung und später während des Studiums. Aber auch die Gründung und der Aufbau unserer Firma im Jahr 1962 durch meinen Vater und die Familie war ein wichtiger Meilenstein. Ebenso meine Meisterprüfung sowie die Tätigkeit im Betrieb, einschließlich der späteren Übernahme im Jahr 2000. Seither gab es auch konjunkturell einige Höhen und Tiefen zu überwinden. Privat hat meinen Lebenslauf unsere Familie mit meiner Frau, unseren Kindern und Enkelkindern geprägt.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Handwerks?
Den hohen Ausbildungsstandard im Handwerk zu erhalten und weiter auszubauen. Dazu gehört unter anderem der Bestand der Meisterprüfung sowie die Unterstützung von Ausbildungsbetrieben.
Und persönlich?
Gesundheit und Zufriedenheit.