Goldschmiedemeister Paul Lennard Masuhr an seinem Arbeitsplatz
P. L. Masuhr

Meisterporträt (6): Paul Lennard Masuhr, Meister im Gold- und Silberschmiedehandwerk Das eigene Handwerk vollumfänglich verstehen

Der Meisterbrief ist das Herzstück des Handwerks. Jedes Jahr absolvieren rund 400 Handwerkerinnen und Handwerker ihre Meisterprüfung bei der Handwerkskammer Wiesbaden in bis zu 25 verschiedenen Gewerken. Vom Prüfungsjahrgang 2021 dürfen sich insgesamt 13 Jungmeisterinnen und Jungmeister "Jahresbeste" nennen. Sie haben mit mindestens guter Gesamtleistung ihre Meisterprüfung erfolgreich absolviert. Was die Beweggründe für den Meister in ihrem Handwerk waren, das berichten sie in einem kurzen Interview.

Warum haben Sie den Meister gemacht?

Mein Streben ist es, die Prozesse und Techniken meines Handwerks vollumfänglich zu verstehen sowie zu erlernen, wie ich diese in meiner Arbeit kreativ einsetzen kann. Ich habe großes Interesse an allen Themenfeldern, die damit zu tun haben. Dieser Lernprozess hält aber auch über den absolvierten Meister hinaus weiter an und ich hoffe, dass ich mich stetig weiterentwickeln kann.

Wo und wie haben Sie die Meisterkurse besucht?

Die Meisterkurse habe ich in Vollzeit an der Zeichenakademie in Hanau besucht. Zu jedem Zeitpunkt stand ich in gutem Kontakt zu meiner Chefin, habe aber in diesem Zeitraum nicht für sie gearbeitet.

Wie haben Sie das finanziert?

Die Weiterbildung habe ich über Rücklagen und das Aufstiegs-BAföG des Landes Hessen finanziert.

Finger halten einen Goldring, an dem gerade gefeilt wird.
AdobeStock_Maren Winter

Goldschmiedemeister Paul Lennard Masuhr an seinem Arbeitsplatz
P. L. Masuhr

Paul Lennard Masuhr ist 28 Jahre alt, wohnt in Gießen und ist bei Ute Strothotte Schmuckdesign in Braunfels beschäftigt. Sein Lieblingswerkzeug ist die Nadelfeile.

An welchen Moment während der Meisterausbildung erinnern Sie sich gerne zurück?

Ich schätze mich sehr glücklich, meine Meisterausbildung an der Zeichenakademie Hanau absolviert zu haben. Neben der besten Klasse und den tollsten Mitschülern wurde die Zeit vor allem durch die fachlich kompetenten Lehrer und ihren freundschaftlichen Umgang mit uns geprägt. Ich kann ehrlich nicht den einen Moment benennen, denn ich hatte tolle zwei Jahre.

Wo werden Sie den Meisterbrief aufhängen?

Der Meisterbrief kommt in meine Werkstatt.

Was schätzen Sie an Ihrem Beruf am meisten?

Ich schätze die Ruhe, die mir mein Beruf schenkt, wenn ich am Werkbrett sitze und konzentriert arbeite. Auch finde ich es spannend, den kompletten Entstehungsprozess der von mir gefertigten Unikate zu begleiten, also von der Idee bis zum fertigen Produkt.

War der Beruf ein Kindheitstraum?

In der Tat war der Beruf für mich ein Kindheitstraum. Seit ich in der neunten Klasse ein Schülerpraktikum bei einem Goldschmied absolviert habe, stand für mich fest, dass ich Goldschmied werde, wenn ich mal ‚groß‘ bin.

Wie geht es jetzt weiter?

Ich bin froh, wieder bei meiner Chefin in Teilzeit angestellt zu sein und parallel meine eigene Selbständigkeit aufzubauen.



Ebertshäuser_Maja_2020

Maja Elisabeth Emmel B.A.

Stv. Abteilungsleiterin Kommunikation und Veranstaltungen

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