Meisterporträt (8): Tobin Jonas Rosenau, Meister im Installateur- und HeizungsbauerhandwerkDer Wunsch nach tieferem Fachwissen
Der Meisterbrief ist das Herzstück des Handwerks. Jedes Jahr absolvieren rund 400 Handwerkerinnen und Handwerker ihre Meisterprüfung bei der Handwerkskammer Wiesbaden in bis zu 25 verschiedenen Gewerken. Vom Prüfungsjahrgang 2021 dürfen sich insgesamt 13 Jungmeisterinnen und Jungmeister "Jahresbeste" nennen. Sie haben mit mindestens guter Gesamtleistung ihre Meisterprüfung erfolgreich absolviert. Was die Beweggründe für den Meister in ihrem Handwerk waren, das berichten sie in einem kurzen Interview.
Warum haben Sie den Meister gemacht?
Bereits während meiner Ausbildung zum Anlagenmechaniker für SHK war mir klar, dass ich ein tieferes Fachwissen in diesem Beruf erlangen möchte. Mein Wissensdurst hat mich dazu motiviert, die Meisterweiterbildung schnellstmöglich zu starten.
Wo und wie haben Sie die Meisterkurse besucht?
Ich habe kurz vor meiner Gesellen-Abschlussprüfung im Januar 2020 mit dem Vollzeit-Meisterkurs im BTZ in Wetzlar begonnen. Während meiner Meisterweiterbildung habe ich mich in unserem Familienbetrieb auf dem Laufenden gehalten. Mit deren Unterstützung konnte ich den Meisterkurs gut absolvieren.
Wie haben Sie das finanziert?
Zum einen habe ich das Aufstiegs-BAföG und ein KfW-Darlehen für den Lebensunterhalt erhalten und zum anderen wohne ich noch zu Hause und habe dadurch weitere Kosten eingespart.
Tobin Jonas Rosenau ist 21 Jahre alt, wohnt in Bischoffen und arbeitet dort bei Haustechnik Häuser. Seine Lieblingswerkzeuge sind die Wasserpumpenzange und das Smartphone.
An welchen Moment während der Meisterausbildung erinnern Sie sich gerne zurück?
An den Beginn des Meisterkurses und an den Moment nach der allerletzten Prüfung. Dieses erleichternde Gefühl war einmalig.
Wo werden Sie den Meisterbrief aufhängen?
Ich denke in unseren Besprechungsraum in der Firma, dass ihn jeder und auch ich ihn immer wieder betrachten kann. Denn ich bin stolz auf meine Leistung und das kann und darf jeder sehen.
Was schätzen Sie an Ihrem Beruf am meisten?
Ich schätze am meisten das Zusammenspiel zwischen dem klassischen Handwerk und der voranschreitenden Digitalisierung in meinem Gewerk.
War der Beruf ein Kindheitstraum?
Zunächst nein, natürlich wollte ich Feuerwehrmann werden. Dann habe ich, je älter ich wurde, immer mehr Einblicke in den elterlichen Betrieb erlangt. Nach zwei Schulpraktika in ganz anderen Berufszweigen habe ich mich bewusst für meinen jetzigen Beruf entschieden. Feuerwehrmann bin ich trotzdem noch geworden und zwar ehrenamtlich.
Wie geht es jetzt weiter?
Jetzt ist es zunächst einmal sehr wichtig für mich, Praxiserfahrung in meinem Beruf zu sammeln. Aber mir liegt auch die Weiterentwicklung im Bereich der Digitalisierung am Herzen. Und wer weiß, vielleicht steht auch in ein paar Jahren die Betriebsübernahme an?