Meisterporträt (9): Sascha Rudl, Meister im Kraftfahrzeugtechnikerhandwerk Handwerksmeister als Berufswunsch
Der Meisterbrief ist das Herzstück des Handwerks. Jedes Jahr absolvieren rund 400 Handwerkerinnen und Handwerker ihre Meisterprüfung bei der Handwerkskammer Wiesbaden in bis zu 25 verschiedenen Gewerken. Vom Prüfungsjahrgang 2021 dürfen sich insgesamt 13 Jungmeisterinnen und Jungmeister "Jahresbeste" nennen. Sie haben mit mindestens guter Gesamtleistung ihre Meisterprüfung erfolgreich absolviert. Was die Beweggründe für den Meister in ihrem Handwerk waren, das berichten sie in einem kurzen Interview.
Warum haben Sie den Meister gemacht?
Für mich stand von Anfang an fest, dass eine Ausbildung nur dann Sinn ergibt, wenn ich mich weiterbilde und -qualifiziere. Ich wusste gleich, dass ich nicht als Monteur arbeiten will und mich die Aufgaben und Tätigkeiten eines Meisters viel mehr ansprechen. Man ist Mechaniker, Diagnosetechniker, Ausbilder und Vorbild für die Auszubildenden sowie Ansprechpartner für Kollegen und Kunden und hat so ein breites Aufgabenspektrum.
Wo und wie haben Sie die Meisterkurse besucht?
Ich habe die Kurse im BTZ in Wetzlar direkt zu Beginn des Corona-Chaos in Vollzeit besucht. Durch die Verschiebungen und Umplanungen in den Abläufen musste ich zwei der Kurse gleichzeitig belegen.
Wie haben Sie das finanziert?
Finanziert habe ich den Meister größtenteils aus Ersparnissen und BAföG. Anders wäre ein Vollzeitkurs wohl nicht denkbar gewesen.
Sascha Rudl ist 30 Jahre alt, wohnt in Wetzlar und ist im Autohaus Jungmann in Langgöns beschäftigt. Sein Lieblingswerkzeug ist die Bit-Ratsche.
An welchen Moment während der Meisterausbildung erinnern Sie sich gerne zurück?
Ausgerechnet etwas, das mit der Ausbildung selbst nichts zu tun hat. Ich habe während der Zeit des ersten Kurses meine heutige Frau kennengelernt. Während der Ausbildung waren meine persönlichen Highlights die Prüfungen. Festzustellen, dass man das geforderte Wissen und Können abliefern kann, ist schon ein gutes Gefühl.
Wo werden Sie den Meisterbrief aufhängen?
Bisher habe ich noch nicht den richtigen Platz gefunden. Immerhin ist der Meisterbrief etwas Besonderes und soll nicht in einer dunklen Ecke untergehen.
Was schätzen Sie an Ihrem Beruf am meisten?
Die Abwechslung und das Gefühl, immer ganz vorne mit dabei zu sein, wenn sich im Automobilsektor etwas tut.
War der Beruf ein Kindheitstraum?
Ehrlich gesagt nein. Erst mit dem ersten eigenen Fahrzeug mit Verbrennungsmotor kam der Gedanke auf, die Hobbyschrauberei zum Beruf machen können.
Wie geht es jetzt weiter?
Es gibt immer etwas Neues zu lernen und Möglichkeiten und Wege, sich weiterzuentwickeln. Erstmal heißt es jetzt jedoch sich in die neue Rolle und die neuen Aufgaben rein zu finden.