Meisterporträt (4): Klarissa Jonescheit, Meisterin im TischlerhandwerkIch sehe, was ich geschafft habe
Der Meisterbrief ist das Herzstück des Handwerks. Jedes Jahr absolvieren rund 400 Handwerkerinnen und Handwerker ihre Meisterprüfung bei der Handwerkskammer Wiesbaden in bis zu 25 verschiedenen Gewerken. Vom Prüfungsjahrgang 2021 dürfen sich insgesamt 13 Jungmeisterinnen und Jungmeister "Jahresbeste" nennen. Sie haben mit mindestens guter Gesamtleistung ihre Meisterprüfung erfolgreich absolviert. Was die Beweggründe für den Meister in ihrem Handwerk waren, das berichten sie in einem kurzen Interview.
Warum haben Sie den Meister gemacht?
Ich habe meinen Meister gemacht, um mein Fachwissen zu vertiefen und noch mehr über das Thema Holzbearbeitung und Betriebsführung zu lernen. Ferner strebe ich mit meinem Partner eine Selbstständigkeit an.
Wo und wie haben Sie die Meisterkurse besucht?
Ich habe meinen Meister im Tischlerhandwerk innerhalb eines Jahres in Vollzeit bei der Handwerkskammer Wiesbaden absolviert. Mein Arbeitsvertrag hat in dieser Zeit geruht. Mein Chef hat mich bei dem Bau meines Meisterstücks unterstützt, da ich die Werkstatt in vollem Rahmen nutzen durfte.
Wie haben Sie das finanziert?
Ich habe daraufhin gespart, spartanisch gelebt und BAföG beantragt.
Klarissa Jonescheit ist 25 Jahre alt, wohnt in Oberursel und ist in Hofheim-Lorsbach bei der Schreinerei Abt beschäftigt. Ihr Lieblingswerkzeug ist die Japansäge.
An welchen Moment während der Meisterausbildung erinnern Sie sich gerne zurück?
Während dem Meisterkurs hatte ich die Möglichkeit, sehr liebe Menschen kennen zu lernen, mit denen ich auch heute noch gerne zusammensitze. Wir hatten eine schöne Schulzeit zusammen, in der wir viel gelacht, gelernt und erlebt haben.
Wo werden Sie den Meisterbrief aufhängen?
Der Meisterbrief wird einen Platz in meinem Büro finden.
Was schätzen Sie an Ihrem Beruf am meisten?
Am meisten schätze ich die vielfältige Arbeit, schöne und individuelle Möbel zu fertigen. Bei einem Auftrag bin ich von Anfang bis Ende dabei. Also beim Kundengespräch, den Zeichnungen, der Entwicklung sowie schlussendlich auch der Montage des Möbelstücks. So sehe ich auch das vollendete Werk und was ich geschaffen habe.
War der Beruf ein Kindheitstraum?
Nein, ich wusste lange nicht, was ich machen soll. Ich war schon immer sehr praktisch veranlagt, wusste das ein Studium für mich nicht in Frage kommt und bin dann durch Zufall in einer Bauschreinerei gelandet. Seitdem kann ich mir keinen schöneren Beruf vorstellen.
Wie geht es jetzt weiter?
Ich bin jetzt werdende Mama und nehme mir Zeit für meine kleine Familie. Mit meinem Partner möchte ich mir eine gemeinsame Zukunft in der Selbstständigkeit im Tischlerhandwerk aufbauen.