29.07.2024: Konjunkturumfrage 2. Quartal 2024Verbesserte Geschäftslage und sich aufhellende Zukunftsaussichten
Die konjunkturelle Situation der Handwerksbetriebe in Ober-, West- und Mittelhessen hat sich im zweiten Quartal des Jahres 2024 weiter stabilisiert und auch die Zukunftsaussichten hellen sich etwas auf. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Wiesbaden.
Betriebsauslastung unverändert
Die befragten Handwerksbetriebe berichteten überwiegend von einer Verbesserung ihrer Geschäftslage. 45 Prozent bezeichneten ihre aktuelle Situation als "gut" (Vorquartal: 36 Prozent) und 41 Prozent als "befriedigend". Die Zahl der Betriebe, die ihre Lage "schlecht" einschätzten ist auf 14 Prozent gesunken. Nach einem herausfordernden Vorjahr zeichnet sich im Bauhauptgewerbe wieder eine deutliche Verbesserung der Stimmung ab. Aber auch das Ausbau- und Gesundheitshandwerk sowie die personenbezogenen Dienstleister konnten von der Verbesserung der Geschäftslage profitieren. Einen Rückgang der Stimmung gab es nur im Nahrungsmittelhandwerk.
Über alle Gewerke hinweg lag die Betriebsauslastung unverändert bei knapp 79 Prozent und damit im langjährigen Mittel. Der durchschnittliche Auftragsbestand zeigte sich stabil bei 9,3 Wochen. "Hohe Betriebsauslastungen können teilweise aber auch auf fehlende Kapazitäten insbesondere bei den qualifizierten Fachkräften zurückzuführen sein. Zusätzlich zum aktuellen Auftragsbestand hoffen die Betriebe auf ansteigende Auftragseingänge", erklärte Kammerpräsident Stefan Füll.
Fachkräftemangel erschwert Personalaufbau
Die Beschäftigtenentwicklung blieb in den vergangenen drei Monaten gegenüber dem Vorquartal nahezu unverändert. "Positiv ist zu sehen, dass der Anteil der Betriebe mit steigender Beschäftigtenzahl stärker zulegte als derjenige mit sinkender Beschäftigtenzahl", so Füll. Etwa jeder vierte Betrieb wies darauf hin, dass aufgrund des Fachkräftemangels ausscheidende Mitarbeiter schwerer nachbesetzt werden können.
Jeder zweite Betrieb blickt nach wie vor auf steigende Einkaufspreise (Vorquartal: 65 Prozent). "Es gelingt allerdings immer weniger Betrieben, die Preissteigerungen im Einkauf über eine Anhebung ihrer Verkaufspreise zumindest teilweise an den Kunden weiterzugeben", betonte der Kammerpräsident. Bei den Investitionen ist seitens der Betriebe eine leichte Zunahme zu beobachten. Die insgesamt zurückhaltende Entwicklung aufgrund bestehender Unsicherheiten über die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung hält jedoch weiter an.
Ausblick
Die Lageerwartung hat sich für die kommenden Monate stabilisiert. Die Zahl der Betriebe, die mit einer ungünstigen Entwicklung rechnen, ist deutlich zurückgegangen und die große Mehrheit der Betriebsinhaber erwartet weiterhin eine gleichbleibende Entwicklung.
Den gesamten Konjunkturbericht gibt es unter: www.hwk-wiesbaden.de/konjunktur.