Zwei Schüler der Theodor-Fliedner-Schule arbeiten konzentriert an einem Holzprojekt im Werkstatt des Berufsbildungs- und Technologiezentrums II in Wiesbaden.
Handwerkskammer Wiesbaden

Schüler der Theodor-Fliedner-Schule probieren sich im Handwerk ausBerufsorientierung mit praxisnahen Einblicken

Die Handwerkskammer Wiesbaden hat die Theodor-Fliedner-Schule (TFS) in Wiesbaden-Bierstadt erneut im Rahmen des Förderprogramms "Projekt:Kultur" fachkundig unterstützt. Dieses Programm ermöglicht eine befristete Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Theater, Kunst, Handwerk, Tanz oder Kochen. Unter dem Motto "Hand.Werk.Kultur. 2025" erhielten rund 140 Schülerinnen und Schüler des achten Jahrgangs spannende Einblicke in handwerkliche Berufe, kreative Kulturarbeit und berufliche Zukunftsperspektiven. Das Projekt, welches vom 17. bis 30. Januar 2025 stattfand, wurde von der Neumayer Stiftung gefördert.

Zehn Module für umfassende Berufsorientierung

Das zweiwöchige Projekt umfasste insgesamt zehn Module, die alle Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs durchliefen. Dabei wechselten sich handwerkliche Praxis, kulturelle Kreativität und Berufsorientierung ab. Darunter auch Tätigkeiten im Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) Wiesbaden I "Karl-Schöppler-Haus", wo unter Anleitung von Ausbildungsmeistern Liegestühle gebaut wurden. Diese praktischen Arbeiten waren so gestaltet, dass die Schülerinnen und Schüler verschiedene Aspekte des Tischler- und Raumausstatterhandwerks kennenlernten. In Gruppen von zwölf bis 14 Jugendlichen verbrachten alle Teilnehmenden jeweils einen Tag in der Holzwerkstatt unter der Leitung von Daniel Heckel, Schreinermeister der Handwerkskammer Wiesbaden, sowie einen weiteren Tag in der Polsterei mit Raumaustattermeisterin Ursula Kläden-Hartel. Statt der Hocker, die im letzten Jahr angefertigt wurden, entstanden diesmal stapelbare Liegestühle mit Stoffbespannung. Diese sollen im außerschulischen Bereich der Schule genutzt werden und sind sowohl ein praktisches als auch nachhaltiges Ergebnis des Projekts.  "Berufsorientierungsprojekte, insbesondere im Handwerk, sind sehr wichtig. Junge Leute müssen viel ausprobieren. Viele blühen dabei richtig auf und kommen aus sich heraus" , betonte Daniel Heckel.

 

Auf dem Bild sind zwei Schüler aus der Theodor-Fliedner-Schule zu sehen, die gemeinsam an einem Holzprojekt arbeiten. Dabei bearbeiten Sie das Holz sorgfältig mit einem Pinsel.
Handwerkskammer Wiesbaden

Es sind drei Schüler der Theodor-Fliedner-Schule zu sehen während Sie an einem Holzprojet für Liegestühle arbeiten und dazugehörige Holzteile entsprechen schleifen und formen.
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Drei Schülerinnen aus der Theodor-Fliedner-Schule nähen das Stoffteil der Liegestühle zusammen.
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Eine Schülerin der Theodor-Fliedner-Schule ist an einer Nähmaschine und näht, unter Aufsicht, Stoff.
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Auf dem Bild ist ein Schüler der Theodor-Fliedner-Schule zu sehen, währen er das Stoffteil für die Liegestühle zusammenfügt.
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Auf dem Bild ist ein Liegestuhl zu sehen, der von den Schülern hergestellt wurde. Er ist in den Farben Rot, Orange und Schwarz gestaltet.
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Kreativität und Berufswahl im Mittelpunkt

Ergänzend zu den Modulen im BTZ fanden an der Schule weitere Workshops und Aktivitäten statt. In der schuleigenen Werkstatt bauten die Jugendlichen Palettenmöbel als Ergänzung zu den Liegestühlen. Darüber hinaus gab es Bewerbungstrainings, Berufsberatung durch die Agentur für Arbeit sowie eine 90-minütige Berufsorientierungseinheit mit Leonie Gallandi, die bei der Handwerkskammer Wiesbaden für Nachwuchsgewinnung und Berufsorientierung zuständig ist. So erhielten die Jugendlichen einen Überblick über die Vielfalt der Handwerksberufe und die Bedeutung des Handwerks für den Alltag. Auch Berufe jenseits von Tischler und Raumausstatter wurden vorgestellt, um das Spektrum möglicher Karrieren zu erweitern.

Ein kultureller Aspekt des Programms war der Besuch des Staatstheaters Wiesbaden. Dort erkundeten die Klassen Berufe vor und hinter den Kulissen, etwa Bühnentechnik oder Kostümgestaltung. Die Ergebnisse der beiden Projektwochen – darunter auch Fotos, Videos und Graffitikunst – wurden in einer Abschlussveranstaltung Ende Januar vorgestellt.

 

Positive Resonanz trotz Zurückhaltung bei der Berufswahl

Besonders großen Anklang fanden bei den Jugendlichen die handwerklichen Arbeiten, wie das Bohren, Sägen oder der Umgang mit der Nähmaschine. Viele zeigten sich begeistert und entwickelten neue Fähigkeiten.  Auch wenn viele Jugendliche sich das Handwerk eher als Hobby vorstellen konnten, ermöglichte das praktische Erleben eine neue Wertschätzung für handwerkliche Berufe und die duale Ausbildung. "Ich habe die Hoffnung, dass solche Projekte Früchte tragen und sich mehr Schüler, insbesondere auch vom Gymnasium, nach ihrem Abschluss für eine handwerkliche Ausbildung entscheiden, statt zu studieren", merkte Ursula Kläden-Hartel an.

Gallandi Leonie

me. Leonie Gallandi

Nachwuchsgewinnung und Berufsorientierung

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