Vom Red Carpet-Look zur Gesichtsmaske: Die Meisterin im Damen- und Herrenschneiderhandwerk Lara Melanie Renner setzt in ihrem Atelier auf die Herstellung von Nasen- und Mundbedeckungen.Not macht erfinderisch
"Not macht erfinderisch": Das dachte sich auch Lara Melanie Renner aus Wiesbaden. Die Meisterin im Damen- und Herrenschneiderhandwerk ist mit ihrem Modelabel Lara Loca Couture eigentlich für Abendmode, Kostüme im Chanelstil, Businessmode und Brautkleider bekannt. Ihre Kreationen präsentierte sie auch schon mehrere Male bei der jährlich stattfinden Modenschau der Handwerkskammer Wiesbaden.
Doch durch die notwendig gewordene vorübergehende Schließung ihres Geschäftes aufgrund der Corona-Krise, musste sie sich etwas anderes überlegen. Zwar kann Renner in ihrem Atelier weiterhin bestehende Aufträge fertigstellen und auch für Stammkunden, deren Maße bereits bei ihr hinterlegt sind, Neuanfertigungen tätigen. Allerdings ist die Nachfrage nach beispielsweise Brautkleidern ganz weggebrochen. "Viele Hochzeiten, die für dieses Jahr geplant waren, sind bereits auf das nächste Jahr verlegt worden", erzählt sie.
Auch die Bedienung von Neukunden sei aktuell nicht möglich, da bei einem Beratungsgespräch, wo auch die Maße des Neukunden genommen werden, sowie bei der Anprobe, bei der gegebenenfalls nachträglich noch einmal etwas abgesteckt werden muss, der erforderliche Mindestabstand zwischen ihr und den Kunden nicht eingehalten werden kann.
Um zur allgemeinen Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus beizutragen, war sie in zahlreichen Apotheken und Geschäften auf der Suche nach Atemschutzmasken. "Doch es waren keine zu kriegen! Wie sagt man in solch einer außergewöhnlichen Situation so schön: Not macht erfinderisch", erinnert sich die Handwerksmeisterin. Also beschloss Lara Melanie Renner, Gesichtsbedeckungen aus Stoff zu nähen. Es handelt sich dabei zwar nicht um den medizinischen Standard, allerdings würden diese dennoch zum verbesserten allgemeinen Schutz der Umgebung beitragen. Der Verkaufspreis einer einzelnen Maske liegt bei 15 Euro, ab der Abnahme von fünf Masken reduziert sich der Stückpreis auf 10 Euro. Bei der Stoffauswahl für die Masken geht die Maßschneiderin auch gerne auf Kundenwünsche ein.
Bestellungen können über die sozialen Netzwerke, wie Facebook und Instagram, als auch per E-Mail, unter lara.m.renner@googlemail.com, aufgegeben werden. Die Bezahlung erfolgt vorab via Paypal. Das Praktische an den Masken: Sie sind für die Kochwäsche geeignet und können somit auch immer wieder getragen werden. Bereits in kürzester Zeit hat Lara Melanie Renner schon über 300 Stück verkauft.
Ein Teil des Erlöses spendet die Handwerksmeisterin an den ASB-Wünschewagen. Seit 2014 erfüllt das rein ehrenamtlich getragene und ausschließlich aus Spenden finanzierte Projekt des Arbeiter-Samariter-Bundes schwerstkranken Menschen einen besonderen Herzenswunsch und fährt sie gemeinsam mit ihren Familien und Freunden noch einmal an ihren Lieblingsort.